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Bildungspartnerschaft vereinbart

Ihre langjährige Zusammenarbeit haben das Gymnasium Harsewinkel und das Stadtarchiv Harsewinkel nun mit einer festen Vereinbarung bekräftigt. Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide, Oberstudiendirektor Lambert Austermann und Stadtarchivar Eckhard Möller unterzeichneten am vergangenen Freitag im Harsewinkeler Rathaus einen Kooperationsvertrag im Rahmen der Bildungspartnerschaft NRW.

Die Initiative des Ministerium für Schule und Weiterbildung hat das Ziel, das Potential außerschulischer Partner für Schule und Unterricht zu nutzen, um die Bildungschancen aller Kinder und Jugendlichen in NRW zu fördern, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und kulturellen Prägung. Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide betonte anlässlich der Vertragsunterzeichnung, dass sie die archivpädagogische Zusammenarbeit zwischen Gymnasium und Stadtarchiv für eine wichtige Aufgabe des Stadtarchivs halte, die nicht vernachlässigt werden dürfe.

“Nachdem wir seit vielen Jahren im Stadtarchiv einen verlässlichen Ansprechpartner vor allem für zeitgeschichtliche Themen hatten, ist es nur konsequent, dass wir unsere Zusammenarbeit jetzt verstärken und systematisch weiterentwickeln”.

Mit diesen Worten hob Oberstudiendirektor Lambert Austermann den Sinn und Zweck der Vereinbarung hervor. Gerade im Bereich der Zeitgeschichte biete das Archiv die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler mit originalen Quellen vertraut zu machen. Die örtliche Perspektive biete darüber hinaus die Chance, Themen des Unterrichts mit der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen zu verbinden.

Stadtarchivar Eckhard Möller wies auch auf die lange Zusammenarbeit hin und erinnerte an verschiedene Aktivitäten, so zur Geschichte der Juden in Harsewinkel oder zum Gefangenenlager Oberems am Prozessionsweg während des Nationalsozialismus. Auch sei die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern bei der Erstellung von Facharbeiten eine selbstverständliche Aufgabe des Archivs.

“Natürlich sind Schülerinnen und Schüler auch im Rahmen von Praktika in der Sek. 1 und der Sek. 2 im Archiv willkommen, um sich über den Arbeitsalltag und die Berufsperspektiven im Archiv zu informieren.”

Und selbstverständlich gebe es die Möglichkeit, auch thematische Stadtführungen zu Themen des Geschichtsunterrichts anzubieten.

Weiterführender Link

Auch ein konkretes Projekt haben Gymnasium und Archiv bereits in Angriff genommen. Im Schuljahr 2013/14 befasst sich ein Projektkurs am Gymnasium mit den Auswirkungen des 1. Weltkrieg vor Ort. „Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit diesem Krieg schon einige Zeit beschäftigt”, so der Kursleiter Stefan Zier. Jetzt solle es darum gehen, gemeinsam mit dem Stadtarchiv eine Ausstellung zum Thema ‚Der erste Weltkrieg vor Ort’ vorzubereiten, die bis zum Ende des Schuljahres fertig gestellt sein solle. Wie Stadtarchivar Eckhard Möller berichtete, können die Schülerinnen und Schüler nicht nur auf die amtliche Überlieferung im Stadtarchiv zurückgreifen, sondern auch auf eine große Zahl von Feldpostkarten und -briefen sowie zwei Kriegstagebücher. Eröffnet werden soll die Ausstellung Ende Juni 2014, also ziemlich genau 100 Jahre nach dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger in Sarajewo, das zum Auslöser des ersten Weltkriegs wurde.