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Eine Reise durch die Geschichte des Computers – Ein Schülerbericht über die Exkursion der Informatik Grundkurse

Vorwort von Herrn Weiser, Text von Wolfram Bjarne Randerath (EF), Bilder von Jan Fiete Hermelbracht (EF)

Im Zuge der Unterrichtsreihe zur Geschichte der Informatik stand am 25. März eine Exkursion der Grundkurse Informatik an. Jede:r Schüler:in hatte im Unterricht bereits ein Referat über einen Meilenstein der Geschichte der Informatik gehalten. Diese Exkursion stellte damit den Abschluss dieser Reihe dar und sollte den Schüler:innen die Möglichkeit geben, die Geschichte der Informatik hautnah zu erfahren. Mit der finanziellen Unterstützung des zdi-Zentrum proMINT Gütersloh konnte ein Bus finanziert werden, sodass einem reibungslosen Ablauf nichts im Wege stand.

Mit insgesamt 48 Schüler:innen der EF sowie Frau Buschmann und Herrn Weiser trafen wir uns bei Nieselwetter am ZOB in Harsewinkel. Herr Weiser teilte noch die letzten Tagespläne aus und der Kurs stieg in den Bus. Das Ziel der Exkursion: das Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn.

Nachdem wir gegen kurz nach neun Uhr in Paderborn angekommen waren, standen wir wenig später im Foyer des HNF. Die erste Führung von uns startete um 9:45 Uhr und nach einem kurzen Blick auf die Uhr hatten wir noch ca. eine halbe Stunde Zeit, um uns im Foyer des HNF umzusehen. Unten im Erdgeschoss gab es verschiedenste Konsolen und Computer, die aufgebaut waren, z.B. zwei Nintendo Wii, zwei Super Nintendo Entertainment Systems und vieles mehr.

Um 9:45 Uhr ging dann die erste Führung los. Wir hatten uns in drei Gruppen unterteilt, zwei davon machten eine Führung zum Thema Quantencomputer und die dritte erfuhr in einer Führung durch die Dauerausstellung etwas zur Geschichte des Computers. Ich war bei der ersten Führung zu Quantencomputern dabei und werde über diese nun berichten.

Wir starteten die Quantencomputerführung mit dem Kurator der Ausstellung und gingen in die Dauerausstellung zur Geschichte des Computers, bei der wir uns mit frühen Variationen des Computers abseits des normalen Binärcomputers beschäftigt haben. Hier haben wir uns mit Leibniz Dezimalrechenmaschine und revolutionären Entwicklungen wie der kreisförmigen Anordnung des Supercomputers von Simor Cray angeschaut, der seine Kabel in der Mitte zwischen den einzelnen Teilen des Computers angeordnet hatte, da kürzere Kabel schneller in der Datenübertragung sind.

Danach ging es zur Ausstellung zur künstlichen Intelligenz. Uns wurden verschiedene KIs vorgestellt, darunter unter anderem Nadine und Pepper. Nadine ist ein Roboter, der fast vollständig menschlich aussieht und damit einen interessanten Effekt hervorruft: den Uncanny-Valley-Effekt. Dieser besagt, dass Menschen Roboter immer mehr akzeptieren, je menschlicher sie aussehen, aber ab einem bestimmten Punkt sehen Roboter dann wieder so menschlich aus, dass es für uns gruselig erscheint. Dieser Einbruch im Akzeptanzgraphen, welcher ein schmales, aber tiefes Tal (engl. „valley“) bildet, gibt dem Effekt seinen Namen. Pepper war ein eher kindlicher Roboter, der von einer Spracherkennungssoftware und ChatGPT gesteuert wurde, welcher deutlich mehr akzeptiert wurde, da er zum einen wie ein menschliches Kind geformt war und zum anderen weniger wie ein Mensch aussah.

Anfangs dachten wir, es wäre eine Führung über Quantencomputer, aber es stellte sich heraus, dass auch die Geschichte der alternativen Computer thematisiert wurde. Ein weiteres Beispiel für so einen alternativen Computer stellt der Analogrechner dar. Der Analogrechner ist nicht auf Nullen und Einsen begrenzt, sondern kann Zahlen mit so vielen Dezimalstellen erfassen, wie er Stromspannung messen kann. Statt ein und aus erkennt ein Analogrechner eine Spannung zwischen 1 und -1 Volt.

Der letzte Teil der Führung brachte uns dann schließlich zu der Ausstellung zu Quantencomputern. Der Kurator berichtete uns, dass es beim Quantencomputer mehrere verschiedene Arten gibt, wie man die Rechenleistung eines Quantenbits (kurz: QuBit) zur Verfügung stellen kann.

Das Besondere an den QuBits ist, dass sie mehr Eigenschaften als nur schwarz oder weiß bzw. eins oder null haben. Ein QuBit besitzt in sich nämlich sowohl Intensität als auch eine Farbe, was es für bestimmte Anwendungen leistungsfähiger macht. Ein QuBit kann sich auch mit einem anderen QuBit verbinden, wodurch das eine immer das Gegenteil vom anderen ist. Zur Veranschaulichung wurde dies mit Komplementärfarben erklärt. Diese besondere Art des Computers war für uns zwar schwierig zu begreifen, aber auch faszinierend.

Nach der Führung hatten wir noch Zeit uns im Museum umzusehen. Neben einem Flugsimulator und vielen anderen Spielen, die in der Dauerausstellung „Geschichte der Computerspiele“ ausgestellt waren, gab es auch interessante interaktive Ausstellungsstücke wie die „Winkekatzen“, die man mit Blöcken haptisch programmieren musste. Highlight für viele war die „Painstation“, bei der man in Sachen Schmerzresistenz gegen eine andere Person antreten konnte.

In der Mittagspause verbrachten wir die Pause eigenständig. Einige bestellten sich Essen von McDonalds, andere gingen in das Café des HNF, wo Uno gespielt wurde, oder in die nahliegende Mensa, wo man auch warmes Essen bekommen konnte.

Nach der Mittagspause trafen wir uns dann wieder im Foyer zur Abreise. Das Ende einer ereignisreichen Exkursion war erreicht, die für jeden etwas zu bieten hatte.