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Schulhofvisionen aus dem 3D-Drucker

Am Mittwoch, den 19.06. präsentierten die 24 Schülerinnen und Schüler des Projektkurses „3D-Design“ unter dem Titel „SchoolyART – Druck dein Ding“ am Gymnasium Harsewinkel ihre selbst entworfenen Möbel und Objekte zur Neugestaltung der Schulhöfe.

Der Bandbreite der Exponate reichte von Spielinseln und einem Baumhaus für die Unterstufe bis hin zu multifunktional designten Sitzmöbeln für die Mittel- und Oberstufe. Bereits die Präsentation der Schülerprodukte machte deutlich, dass die Schüler zur Umsetzung ihrer Designideen keine herkömmlichen Materialien wie Plastilin oder Ton, sondern digitale Werkzeuge verwendeten, um ihren Modellen Gestalt zu verleihen. Die Objekte der Schüler, die teils koloriert auf Podesten im Miniaturformat ausgestellt wurden, entsprangen dabei allesamt dem 3D-Drucker. Zugleich konnten die Besucher an den Podesten einen QR-Code mit dem Smartphone einscannen, um zu einer virtuellen beweglichen 3D-Version des jeweiligen Objektes zu gelangen, das auf dem Display beliebig nah herangezoomt und inspiziert werden konnte. Aber damit nicht genug. In den Werkräumen der Informatik im Keller erwartete die Gäste zudem noch eine VR-Station. Mit einer Virtual Reality-Brille und zwei Controllern ausgestattet konnte man einige der Schülerentwürfe nun sogar im Realmaßstab durch- bzw. umschreiten. Weiterhin war es hier möglich durch Bewegungen im Raum eigene Möbelkreationen zu zeichnen.

Der Vorteil digitaler Designverfahren liegt somit eindeutig in der Veränderbarkeit und variantenreichen Darbietung der konstruierten Entwürfe, die auf unterschiedliche Weise direkt erlebbar gemacht werden können.

Der Projektkurs wurde geleitet vom stellvertretenden Schulleiter David Tepaße sowie Dr. Lars Zumbansen und Dr. Christina Timmermann. Er war bewusst als Kooperation der Fächer Kunst und Informatik angelegt und sollte den Schülern sowohl technische Kompetenzen im Umgang mit digitalen Konstruktionsprogrammen und dem 3D-Druck als auch Gestaltungskompetenzen in der kreativen Anwendung dieser Technologien vermitteln.

Gerade im ersten Halbjahr erhielten dabei die Kursteilnehmer zusätzliche Impulse in beiden Bereichen durch Exkursionen und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Projektpartnern, der Melos GmbH aus Melle und der Firma Teu2tec aus Friedrichsdorf. Bereits hier arbeiteten die Schüler Hand in Hand mit Mitarbeitern beider Firmen zusammen, um den Schulhof zu verschönen – bzw. dem Fallschutz unter der Klettwand ein individuelles Design zu verpassen (wir berichteten davon am 10.11.2018). Motiviert durch dieses Projekt, das die Schüler zugleich in innovative Berufsfelder hineinschnuppern ließ, startete der Kurs dann eine Umfrage unter den knapp 900 Schülern unserer Schule, um weitere Wünsche und Ideen zur Schulhofneugestaltung zusammenzutragen. Die Ergebnisse der Befragung nutzten die Projektkursler dann als Grundlage für ihre individuellen Gestaltungsvorhaben. Neuland für die Schüler war dabei nicht nur der Umgang mit der digitalen Design-Software Fusion 360, sondern auch die Arbeitsweise selbst. Statt regulär jede Woche gemeinsam im Unterricht zu sitzen, planten die Schüler ihre Lernzeit selbst, führten dabei ein digitales Projekttagebuch und vereinbarten in bestimmten Abständen Beratungsgespräche mit ihren Betreuungslehrern. Dabei wurden die am Anfang z.T. sehr vagen Vorstellungen immer konkreter und greifbarer und die Schüler immer versierter im Umgang mit der Technik. Hier stellt die Schülerin Jule Hollensett fest: „ Am Anfang hatte ich großen Respekt vor der Bedienung der 3D-Software und ich war am Ende von mir selbst überrascht, dass man sich da so gut reinarbeiten konnte. Die eigenen virtuellen Designideen später echt in den Händen halten zu können, hat mich wirklich stolz gemacht.“