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Landesweite Ausstellung „Jüdische Nachbarn …“ am Gymnasium

Als Schulgemeinschaft freuen wir uns sehr darüber, dass in diesem Jahr die landesweite Wanderausstellung „Jüdische Nachbarn. Ein biografiegeleitetes Projekt zum jüdischen Leben auf dem Land und in der Stadt in Lippe, im Rheinland und in Westfalen zu Beginn des 20. Jahrhunderts“ für die Zeit vom 09.11.2023 bis zum 28.11.2023 am Städtischen Gymnasium Harsewinkel zu sehen sein wird.

Die Ausstellung ist ein Projekt des Humberghauses Dingden und der Bezirksregierungen in Nordrhein-Westfalen und erzählt in Form von Roll-Ups mittels Biografien und Begleitmaterial von der Vielfalt jüdischen Lebens auf dem Land und in der Stadt – vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus – im Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens.

Durch die Auseinandersetzung mit persönlichen Lebensgeschichten und Schicksalen – etwa mit dem der Familie Humberg aus Hamminkeln-Dingden oder mit dem von Ellen Tarlow (geb. Meinberg) aus Gütersloh – eröffnet die Ausstellung für Besucherinnen und Besucher eine neue Perspektive auf jüdisches Leben in Deutschland sowie auf historische Ereignisse. Insbesondere dieser empathisch-individuelle Ansatz der Ausstellung will und kann jüdisches Leben, Alltag, Geschichte, Kultur, Religion und Gegenwart für unsere Schülerinnen und Schüler erfahrbar machen. Da die Lebensgeschichten als Ganzes betrachtet werden, wird des Weiteren ersichtlich, dass die Geschichte des Judentums mehr ist, als eine Ausgrenzungs-, Verfolgungs- und Opfergeschichte.[1] Dies wird leider zu oft in der Gesellschaft vergessen.

Vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse in Politik und Gesellschaft erscheint die Auseinandersetzung mit jüdischem Leben und Antisemitismus – nicht nur in Deutschland – gebotener denn je. Somit steht die Ausstellung an unserer Schule auch im Zeichen der Demokratie- und Werteerziehung, um Schülerinnen und Schüler dabei zu helfen, eigene kritische Haltungen zu entwickeln und am demokratischen Diskurs reflektiert teilzunehmen.

Die Anbindung der Ausstellung an den Unterricht erfolgt an unserer Schule maßgeblich im Rahmen des Geschichtsunterrichts der Jahrgangsstufe 10. So ist ein Besuch der Ausstellung hier als obligatorischer Bestandteil des Unterrichts vorgesehen.

Darüber hinaus ist die Ausstellung nach der offiziellen Eröffnungsfeier am 09.11. für alle Schülerinnen und Schüler, Klassen, Kurse sowie für die interessierte Öffentlichkeit geöffnet – wir laden herzlich dazu ein! Am 28.11. schließen wir unsere Ausstellung mit der sehr persönlichen „Geschichte der blauen Bonboniere“ – die Geschichte der Dortmunder Familie Rosenberg und der Rückgabe von Gegenständen aus ihrem Besitz 80 Jahre nach ihrer Deportation (19 Uhr, Aula). Auch dazu laden wir herzlich ein!

[1] Vgl. Zentralrat der Juden und KMK (Hrsg.): Gemeinsame Erklärung des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Kultusministerkonferenz zur Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur in der Schule, in: https://www.kmk-zentralratderjuden.de/gemeinsame-erklaerung/ (zuletzt angerufen am 26.10.2023).

Text: Sören Wulf